Ausstellungseröffnung am 6. Oktober 2024

Kitsch – Sehnsucht nach Jiddischkeit

Ausstellung im JMF Schwabach, 13. Oktober 2024 bis 7. September 2025


  • Kitsch spiegelt heimliche Sehnsüchte wider
  • Politische und gesellschaftliche Positionen können sich in Kitsch äußern
  • Kitsch als kulturübergreifendes Phänomen
  • Kitsch als Brücke von der Tradition der Vorfahren zu den diversen Bedürfnissen jüdischer Lebensweisen heute

Schwabach, 6. Oktober 2024. Auf Knopfdruck das mehrmals täglich zu betende „Sch’ma J‘isreal“ lernen ist ganz einfach mit dem elektronischen Schlüsselanhänger „Say A Blessing“. Für viele Jüdinnen und Juden ist religiöse Bildung heutzutage kein zentraler Bestandteil ihres Lebens mehr – warum also nicht religiöse Praxis und Traditionen mit einem „sprechenden“ Schlüsselanhänger an die Kinder weitergeben. Im Jüdischen Museum Franken in Schwabach dreht sich ab dem 13. Oktober 2024 alles um kitschige Judaika und Gebrauchsgegenstände aus dem jüdischen Alltag, die süß und sentimental, aber auch ironisch und provokativ sein können.

Dinos, Barbies und Super Mario

In der Ausstellung „Kitsch – Sehnsucht nach Jiddischkeit“ zeigt das Museum unter anderem Chanukka-Leuchter im Prinzessinnen-Design, Schabbat-Kerzenständer in Dino-Optik oder Mesusa-Motive mit Helden wie Yoda, Superman und Super Mario. In diesen Dingen spiegelt sich jüdische Tradition in unbefangener Weise wider. Auch eine punkige Barbie mit blauem Haar in Gebetsmantel und mit Gebetsriemen (T’fillin) ist zu sehen. Sie kann Spaß machen wie anderer kitschiger Krimskrams, aber in ihr steckt noch mehr: zwischen orthodoxem Judentum und Reformjudentum ist sie ein starker Ausdruck jüdisch-feministischer Religiosität.

Diese Beispiele geben einen Einblick in die Vielgestaltigkeit, Buntheit und Kreativität der Ausstellung, die im ersten Raum die Entwicklung jüdischen Kitschs, ausgehend von historischen Schnitzmotiven aus Jerusalem um 1900 bis zu aktuellen verkitschen Gegenständen und Accessoires präsentiert. In der zweiten Abteilung ist der schönste und vielfältigste Kitsch zu sehen, der für das achttägige Chanukkafest produziert wird, das Jüdinnen und Juden jährlich im Dezember feiern. Das Chanukkafest ist ein gutes Beispiel dafür, wie ständig wechselnde Perspektiven und Wünsche in jüdisch-religiöse Feierlichkeiten eingebracht werden. Denn Kultur und damit auch Religionen sind lebendig und passen sich unablässig an neue politische und soziale Bedingungen an.

Bis zum Laufzeitende am 7. September 2025 finden monatlich Führungen durch die Ausstellung statt. Diese Termine und alle weiteren Informationen zur Ausstellung wie die Broschüre zu den Ausstellungsobjekten sind auf der Internetseite des Museums unter www.juedisches-museum.org/kitsch zu finden.

TEXTMATERIAL


Pressemappe

Booklet Raumtexte und Objektbeschreibungen

Ausstellungsflyer

BILDMATERIAL


Ausstellungsplakat „Kitsch – Sehnsucht nach Jiddischkeit“.
©Jüdisches Museum Franken | Grafik: Katja Raithel, zur.gestaltung, Nürnberg
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Kitsch mit Statement: Ein Chanukka-Leuchter mit LGBTQI+ Botschaft.
©Jüdisches Museum Franken | Fotografin Annette Kradisch
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Süß, niedlich, kitschig: Chanukkia im Prinzessinnen-Design.
©Jüdisches Museum Franken | Fotografin Annette Kradisch
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Bedeutende Wahrzeichen von New York City als Chanukka-Leuchter werden nach 9/11 mit den Twin Towers zur „New York City Skyline Memorial Menorah“.
©Jüdisches Museum Franken | Fotografin Annette Kradisch
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Pop!-Figuren haben Kultstatus: Zum Sammeln gibt es jüdische Berühmtheiten wie Ruth Bader Ginsburg, Amy Winehouse und Albert Einstein.
©Jüdisches Museum Franken | Fotografin Annette Kradisch
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Eine punkige Barbie mit blauem Haar, Gebetsmantel und Gebetsriemen (T’fillin) – ein starker Ausdruck jüdisch-feministischer Religiosität.
©Jüdisches Museum Franken | Fotografin Annette Kradisch
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Rabbi Ducks – geistliche Badeenten sind nostalgisch und zeitlos.
©Jüdisches Museum Franken | Fotografin Annette Kradisch
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Auch Sportbegeisterte finden den für sie passenden Kerzenhalter zu Chanukka..
©Jüdisches Museum Franken | Fotografin Annette Kradisch
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