LÖW KOPPELS‘ LAUBHÜTTE UND DIE HISTORISCHE SYNAGOGENGASSE
Museumsführung, Stadtrundgang und Besuch der Wechselausstellung „Das Mikwen-Projekt“
Begeben Sie sich auf eine spannende Zeitreise durch die jüdische Geschichte Schwabachs in einer Führung durch das Museum und die Synagogengasse. Das Jüdische Museum Franken in Schwabach befindet sich in einem Wohnhaus aus dem 18. Jahrhundert und ist mit einem Kleinod europäisch-jüdischen Kulturerbes ausgestattet, das einzigartig ist: eine historische Laubhütte mit Wandfresken aus spätbarocker Zeit. Neben dem heutigen Jüdischen Museum Franken befinden sich in der geschichtsträchtigen Synagogengasse die ehemaligen Gebäude der ehemaligen jüdischen Gemeinde wie Synagoge, Rabbinerhaus und Lehrhaus. Lernen Sie zudem mehr über den Bedeutungswandel der rituellen Reinheit für jüdische Frauen bis heute in der aktuellen Fotoausstellung „Das Mikwen-Projekt“, die im JMF Schwabach und in der Ehemaligen Synagoge gezeigt wird.
INVENT(ARISIERT)? DIE JUDAIKA SAMMLUNG IN SCHNAITTACH
Führung durch die Dauerausstellung
Die wechselvolle Geschichte der Schnaittacher Judaika-Sammlung und der Gebäude, in denen sie heute präsentiert wird, steht im Zentrum dieser Führung. Manche Gegenstände gelangten bereits vor 1933 als Schenkungen in die Sammlung des damaligen Heimatmuseums, andere wurden ihr nach dem Novemberpogrom u.a. aus zerstörten Synagogen „einverleibt“. Seit 1996 werden die Objekte im Jüdischen Museum Franken in Schnaittach präsentiert. Die Sammlung stellt bis heute einen der bedeutendsten Bestände an Sachzeugnissen jüdischer Landgemeinden in Süddeutschland dar.
Filmvorführung und Gespräch mit den Regisseuren Merlyn Solakhan und Manfred Blank
Im Begleitprogramm zu „Garten des (nicht) Vergessens“ über den Füther Botaniker Alfred Heilbronn, präsentiert das Jüdische Museum Franken einen Film über einen wichtigen Zeitgenossen, den Zoologen und Genetiker Curt Kosswig.
Der deutsche Zoologe und Genetiker Curt Kosswig gilt als Vater der türkischen Universitäts-Zoologie. 1937 musste Kosswig Deutschland verlassen. Er emigrierte in die Türkei, die sich im Aufbruch zu einem modernen Staat befand und deutschen Wissenschaftlern Asyl gewährte. Kosswig freundete sich in Istanbul mit dem aus Fürth stammenden Botaniker Alfred Heilbronn an. An der Universität von Istanbul kam er zu Ehren, seiner „neuen Heimat“ hielt er auch die Treue, als er ab 1955 wieder in Deutschland lehrte. Am Beispiel seines Protagonisten verdichtet sich der Film zu einer Lehrstunde über ein weitgehend unbekanntes Kapitel Emigrationsgeschichte.
Was haben eine Tora-Rolle aus Franken, ein „Zauberbuch“ der indonesischen Batak und ein Koran-Manuskript aus Afghanistan gemeinsam? In ihren jeweiligen religiösen Kontexten gelten sie als heilige Schriften, die mit Respekt behandelt werden und Menschen Orientierung bieten. Entdecken Sie mit Dr. Susanne Rodemeier und Alisha Meininghaus die Bedeutung religiöser Schriften aus unterschiedlichen Traditionen und Regionen! Neben einer Führung zu den Highlights der Ausstellung des Jüdischen Museums erwarten Sie auch besondere Exponate aus der Religionskundlichen Sammlung der Universität Marburg.
In Kooperation mit der Religionskundlichen Sammlung der Universität Marburg.
Exhibition Talk with Aslıhan Demirtaş, Dilşad Aladağ, Eda Aslan
“ The earth of the Alfred Heilbronn Botanical Garden has been inscribed by identity politics, rifts, exiles and coercion as well as life, care and continuity. The Garden of (not) Forgetting is a transcription, or better yet, a propagation of the damaged space and everything connected to it into a version of alternative politics: alternatives which act by recreating an accessible version of the inaccessible herbarium, and naming another one after the female scientist whose name was previously not uttered and telling the stories of the oscillating lives of the scientists burdened by politics of their own species but adopted and rescued by a planetary garden. This is a work of salvage and that of resistance, one which not only collects but recreates from pieces, remembers and propagates its subject and its entanglements in soils reimagined.“ (Demirtaş, 2021)
Dilşad Aladağ and Eda Aslan will be in conversation with Aslıhan Demirtaş (architect and researcher) who wrote the exhibition text, on their first exhibition “The Garden of (not) Forgetting” at DEPO Istanbul, their journey which began in 2017 with excursions in the Alfred Heilbronn Botanical Garden, as well as on the topics of travelling, gathering and storytelling.
VON TRAGETASCHEN, GÄRTEN UND KISTEN – EXHIBITION TALK DILSAD ALADAG UND EDA ASLAN IM GESPRÄCH MIT ASLIHAN DEMIRTAS
Dilşad Aladağ und Eda Aslan besprechen mit Aslıhan Demirtaş (Architektin und Forscherin), die den Ausstellungstext zu ihrer ersten Ausstellung „The Garden of (not) Forgetting“ im DEPO Istanbul geschrieben hat, ihre Reise, die 2017 mit Exkursionen in den Alfred Heilbronn Botanischen Garten sowie zu den Themen Besuchen, Sammeln und Geschichtenerzählen.
Aslihan Demirtas ist Architektin und Leiterin des interdisziplinären Studios Aslihan Demirtas Design & Research Office mit Sitz in New York und Istanbul. Ihre Praxis ist interdisziplinär in Form von Bauen, Forschungsausstellungen und Kunstprojekten. Oft werden Landschaften in ihren Arbeiten zu Installationen.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Bald ist Chanukka und dann ist wieder Dreidel-Zeit. Kommen Sie ins Jüdische Museum Franken in Schnaittach und lernen Sie das Chanukka-Fest kennen. Wir zeigen und erklären Ihnen Hintergründe dieses vergleichsweise jungen, doch populären jüdischen Festes, das Licht bringt und auf ein großes Wunder in Jerusalem zurückgeht.
Und da zu Chanukka auch das tägliche Dreidel-Spiel gehört, wollen wir Ihnen zeigen, wie’s richtig geht. Neugierig geworden? Kommen Sie im Museum vorbei.
Führung durch den Alten Jüdischen Friedhof in Fürth
Idyllisch und von hohen Bäumen umgeben, liegt der Alte Jüdische Friedhof in der heutigen Innenstadt – in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Schulhofs, wo bis 1938 die Fürther Synagogen standen. Der „Gute Orte“ Fürths erlebte eine wechselvolle Geschichte. Heute gehört der Alte Jüdische Friedhof zu den größten und eindrucksvollsten in Deutschland.
Zwischen 1607 und 1906 beerdigte die Jüdische Gemeinde hier ihre Mitglieder – darunter berühmte Rabbiner und bedeutende Fürther Persönlichkeiten. Welche Zeichen und Symbole lassen sich noch heute auf Grabsteinen erkennen und was bedeuten sie? Der Rundgang, der am Jüdischen Museum beginnt, über den ehemaligen Schulhof und den Alten Jüdischen Friedhof führt, zeigt und erläutert Grabsteine und ihre besondere Symbolik.
DIE ZWEITE GENERATION AUSGEWANDERTER JÜDISCHER AKADEMIKER:INNEN IN DIE TÜRKEI
Vortrag und Gespräch mit Kurt Heilbronn
Kurt Heilbronn ist der Sohn des Fürther Botanikers Alfred Heilbronn. Er wurde in Istanbul geboren und wuchs dort bis zu seinem 8. Lebensjahr auf. Sein Vater wie auch viel andere Akademiker:innen aus Deutschland wurden auf Einladung von Kemal Atatürk in die Türkei eingeladen. Atatürk wollte mit Hilfe deutscher Wissenschaftler:innen die türkischen Universitäten reformieren. Den jüdischen Wissenschaftler:innen unter ihnen rettete diese Einladung das Leben. Wie erging es den in der Türkei mitgenommenen und geborenen Kindern dieser Wissenschaftler:innen? Wie hat sie das Aufwachsen in der Türkei geprägt? Wo sind sie zu Hause?
Kurt Heilbronn berichtet aus seinem Leben in der Türkei und in Deutschland, das exemplarisch für viele Kinder ausgewanderter jüdischer Wissenschaflter:innen steht.
DAS NATHANSTIFT UND DIE GEBURTSHILFE IM WANDEL DER ZEIT
Vortrag von Professor Dr. Volker Hanf (Frauenklinik Nathanstift Fürth) im JMF Fürth
Volker Hanf, Chefarzt der heutigen Frauenklinik Nathanstift Fürth, geht in seinem Vortrag auf die Geschichte des Fürther Wöchnerinnen- und Säuglingsheims und die Entwicklung der Geburtshilfe bis heute ein.
Das ehemalige Wöchnerinnen- und Säuglingsheim Nathanstfit ist eine der bedeutendsten Stiftungen Fürths. Heute wird sie im Klinikum Fürth in der Frauenklinik Nathanstift weitergeführt. Zwischen 1909 und 1967 wurden im historischen Nathanstift über 20.000 Kinder geboren. Die Einrichtung trug wesentlich zur Senkung der Kindersterblichkeit in Fürth bei.
Volker Hanf geht in seinem Vortrag auf die wechselvolle Geschichte der Geburtsklinik ein und beleuchtet dabei die Entwicklung der Geburtshilfe im Nathanstift bis heute.
Ort: Jüdisches Museum Franken in Fürth, Königstr. 89
Wann: So, 13.11.22, 14 Uhr
Eintritt: frei
barrierefrei
So, 6.11.22, 14 Uhr
STOLPERSTEINE IN SCHNAITTACH
Führung in Erinnerung an das Schicksal jüdischer Bürgerinnen und Bürger in Schnaittach im Nationalsozialismus
Seit 2005 erinnern Stolpersteine der Künstlers Gunter Demnig an 17 jüdische Schnaittacherinnen und Schnaittacher, die im Nationalsozialismus ermordet wurden. Doch wer verbirgt sich hinter den eingravierten Namen, was wissen wir heute über ihr Leben? In der Führung werden diejenigen ehemaligen Wohnorte der Verstorbenen aufgesucht, an denen sich heute ein Stolperstein befindet.
Zum 100. Todestag von Alfred Nathan: Mäzen, Dichter, Philanthrop
Führung mit Sabine Forkel-Kutschka
Das 19. Jahrhundert eröffnete Juden die Möglichkeit zur gesellschaftlichen Integration. Viele jüdische Fürther begannen in dieser Zeit, sich stärker politisch, kulturell und sozial zu engagieren und für die Allgemeinheit zu stiften. So auch die Familie Nathan. Begleiten Sie Sabine Forkel-Kutschka durch die neue Wechselausstellung und im Anschluss auf einem Stadtspaziergang zum früheren Nathanstift.
Was haben Krapfen, Kartoffelpuffer und Kerzen gemeinsam? Sie gehören zum Chanukka-Fest und sie haben etwas mit einem Wunder zu tun, das im Jahr 164 vor unserer Zeit geschah. Begleiten Sie Jutta Müller durch die Synagogengasse und erfahren Sie mehr über das Lichterfest Chanukka.
Im Anschluss an die Stadtführung besuchen die Gäste die Wechselausstellung „Das Mikwen-Projekt“ in der Alten Synagoge und im Jüdischen Museum Franken in Schwabach.
Spätestens seit der Disneyverfilmung über ein verwaistes Rehkitz kennt jeder die Geschichte von „Bambi“. Nur wenigen jedoch ist heute bekannt, dass der Autor Felix Salten jüdisch war. Sabine Forkel-Kutschka liest in unserer Lesereihe für Jung und Alt berühmte Kinderromane jüdischer Autoren.
Geschützt im Dickicht des Waldes wird Bambi geboren. Jeden Tag lernt er mehr über die Geheimnisse des Lebens, aber auch über die Gefahren, die Menschen bringen, muss Bambi schmerzlich lernen. Bei einer Treibjagd verliert er seine Mutter und schlägt sich von nun an ganz alleine durch. Seine Freunde Faline und Gobo helfen ihm dabei. Mit ihnen erlebt er Freundschaft und viele Abenteuer. So vergeht die Zeit bis Bambi größer wird und sich verliebt.
Zsiga Salzmann alias Felix Salten (1869-1945) war ein ungarisch-jüdischer Autor, der mit seinen Eltern nach Österreich gekommen war und den aufsteigenden Antisemitismus intensiv erlebte. Manche deuten das Kinderbuch Bambi, in dem die Rehe das jüdische Volk symbolisieren, als ein politisches Werk mit dem Salten Kritik an den Antisemitismus übte. Die Nationalsozialisten sahen in Bambi eine anti-Nazi Allegorie und verbrannten es 1933.
Sabine Forkel-Kutschka ist freischaffende Autorin, Schauspielerin, Theater- und Kunstpädagogin. Sie hatte Lehraufträge an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Erlangen und an der FH Ansbach. Sie leitet Theatergruppen an Schulen, Kindergärten und Horten. Ihre Leidenschaft und Liebe gehört dem Theater, wo sich unterschiedliche Kunstformen begegnen. Diesen Reichtum zu vermitteln, damit zu spielen und zu experimentieren ist ihr Markenzeichen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Nach der Veranstaltung gibt es für die Kinder frisches Chanukka-Gebäck aus der Museumsküche.
Führung durch die aktuelle Wechselausstellung im JMF Schwabach und in der ehemaligen Synagoge sowie durch die Synagogengasse und Umgebung mit Sabine Forkel-Kutschka
Das Gebot der rituellen Reinigung in einer Mikwe (Ritualbad) hat ihre Wurzeln in der Tora, den fünf Büchern Moses. Für Frauen wird der Besuch der Mikwe im 2. Jahrhundert unserer Zeit mit der Entstehung des Talmuds zur Pflicht. Lernen Sie mehr über den Bedeutungswandel der rituellen Reinheit für jüdische Frauen bis heute in der aktuellen Fotoausstellung „Das Mikwen-Projekt“, die im JMF Schwabach und in der Ehemaligen Synagoge gezeigt wird, und entdecken Sie mit Sabine Forkel-Kutschka Häuser mit ehemaligen Ritualbädern in Schwabach.
In Kooperation mit dem Verein Synagogengasse 6 e.V.
Ort: JMF Schwabach, Synagogengasse 10a, rückwärtiger Eingang Führungspauschale: 6€/4€, zzgl. erm. Eintritt pro Person Anmeldung: schwabach@juedisches-museum.org
So, 27.11.22 | 14-15:30 | Online
OF CARRIER BAGS, GARDENS AND BOXES
Exhibition Talk with Aslıhan Demirtaş, Dilşad Aladağ, Eda Aslan
“ The earth of the Alfred Heilbronn Botanical Garden has been inscribed by identity politics, rifts, exiles and coercion as well as life, care and continuity. The Garden of (not) Forgetting is a transcription, or better yet, a propagation of the damaged space and everything connected to it into a version of alternative politics: alternatives which act by recreating an accessible version of the inaccessible herbarium, and naming another one after the female scientist whose name was previously not uttered and telling the stories of the oscillating lives of the scientists burdened by politics of their own species but adopted and rescued by a planetary garden. This is a work of salvage and that of resistance, one which not only collects but recreates from pieces, remembers and propagates its subject and its entanglements in soils reimagined.“ (Demirtaş, 2021)
Dilşad Aladağ and Eda Aslan will be in conversation with Aslıhan Demirtaş (architect and researcher) who wrote the exhibition text, on their first exhibition “The Garden of (not) Forgetting” at DEPO Istanbul, their journey which began in 2017 with excursions in the Alfred Heilbronn Botanical Garden, as well as on the topics of travelling, gathering and storytelling.
VON TRAGETASCHEN, GÄRTEN UND KISTEN – EXHIBITION TALK DILSAD ALADAG UND EDA ASLAN IM GESPRÄCH MIT ASLIHAN DEMIRTAS
Dilşad Aladağ und Eda Aslan besprechen mit Aslıhan Demirtaş (Architektin und Forscherin), die den Ausstellungstext zu ihrer ersten Ausstellung „The Garden of (not) Forgetting“ im DEPO Istanbul geschrieben hat, ihre Reise, die 2017 mit Exkursionen in den Alfred Heilbronn Botanischen Garten sowie zu den Themen Besuchen, Sammeln und Geschichtenerzählen.
Aslihan Demirtas ist Architektin und Leiterin des interdisziplinären Studios Aslihan Demirtas Design & Research Office mit Sitz in New York und Istanbul. Ihre Praxis ist interdisziplinär in Form von Bauen, Forschungsausstellungen und Kunstprojekten. Oft werden Landschaften in ihren Arbeiten zu Installationen.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Lesung zum Tag der Kinderrechte mit Sabine Forkel-Kutschka
König Hänschen der Erste würde viel lieber mit anderen Kindern spielen. Doch das kann er nicht, weil seine Eltern gestorben sind und er die Regierungsgeschäfte übernehmen muss. Die Katastrophen, mit denen sich König Hänschen auseinandersetzen muss hat er den Erwachsenen zu verdanken: Krieg, Hass, Ungerechtigkeit. Dennoch versucht er Solidarität und Friede unter die Völker zu bringen.
„König Hänschen der Erste“ schrieb der polnische Reformpädagoge und Arzt Janusz Korczak im Jahr 1923. Bis heute ist es in Polen eines der beliebtesten Kinderbücher. Es zählt bis heute zu einem der beliebtesten Kinderbücher in Polen. Korczak leitete in Warschau mehrere Waisenhäuser, die als „Kinderrepubliken“ organisiert waren. 1942 wird er mit seinen Helfern und allen Kindern des Waisenhauses Dom Sierot aus dem Warschauer Ghetto abgeholt, nach Treblinka deportiert und dort ermordet.
Sabine Forkel-Kutschka liest aus dem Werk Korczaks. Daher eignet sich die Lesung für Gäste ab 9 Jahre bis 120!
Im Anschluss gibt es wieder frische Backwaren, diesmal Chanukka-Kekse, aus der Museumsküche gebacken von Elena Litinski!
STADTPARTIE NACH SULZBACH-ROSENBERG MIT PFARRER WALTER DRESCHER
Sulzbach-Rosenberg war in der frühen Neuzeit ein führendes Zentrum jüdischen Lebens und des interreligiösen Dialogs. Am Samstag, den 19. November bietet das Jüdische Museum Franken einen Ausflug mit Besichtigung der klassizistischen Synagoge und Führung durch die Stadt an. Begleitet werden wir durch den Stadtarchivar Johannes Hartmann.
Treffpunkt: Die Gruppe trifft sich um 11.00 Uhr am Centaurenbrunnen des Bahnhofplatzes.
Mit U-Bahn und Regionalbahn fahren wir in die oberpfälzische Residenzstadt.
Um 13:00 Uhr Vortrag und Besichtigung in der Synagoge, anschließend kehren wir zu Kaffee und Kuchen ein. Danach suchen wir interessante Orte in der Stadt auf.
Um 17.30 Uhr fahren wir mit Regional- und S-Bahn wieder nach Fürth und kommen um 18.30 Uhr an.
Kosten pro Teilnehmer/in: 30,- €. Darin inbegriffen: Bahnticket und Führung in der Synagoge und durch die Stadt.
Führung durch die aktuelle Wechselausstellung im JMF Schwabach und in der ehemaligen Synagoge sowie durch die Synagogengasse und Umgebung mit Sabine Forkel-Kutschka
Das Gebot der rituellen Reinigung in einer Mikwe (Ritualbad) hat ihre Wurzeln in der Tora, den fünf Büchern Moses. Für Frauen wird der Besuch der Mikwe im 2. Jahrhundert unserer Zeit mit der Entstehung des Talmuds zur Pflicht. Lernen Sie mehr über den Bedeutungswandel der rituellen Reinheit für jüdische Frauen bis heute in der aktuellen Fotoausstellung „Das Mikwen-Projekt“, die im JMF Schwabach und in der Ehemaligen Synagoge gezeigt wird, und entdecken Sie mit Sabine Forkel-Kutschka Häuser mit ehemaligen Ritualbädern in Schwabach.
In Kooperation mit dem Verein Synagogengasse 6 e.V.
Ort: JMF Schwabach, Synagogengasse 10a, rückwärtiger Eingang Führungspauschale: 6€/4€, zzgl. erm. Eintritt pro Person Anmeldung:schwabach@juedisches-museum.org
Sa, 5.11.22 | 19 Uhr | Sparkassensaal Schnaittach
DIE JUDAICA-SAMMLUNG IN SCHNAITTACH IM BAYERISCHEN UND INTERNATIONALEN KONTEXT
Vortrag zur Schnaittacher Lernnacht von Bernhard Purin, Jüdisches Museum München
Die im Nationalsozialismus gesammelte und im Heimatmuseum Schnaittach erhaltene Judaika-Sammlung wird seit 1996 im Jüdischen Museum Franken in Schnaittach ausgestellt. Sie zählt heute zu den bedeutendsten ihrer Art in Bayern. Sie hat eine problematische Geschichte, da sie im Nationalsozialismus vom damaligen Heimatmuseumsleiter Gottfried Stammler gesammelt wurde. Auch an anderen Orten haben sich ähnliche Sammlungen erhalten. Der Vortrag stellt die Sammlung in einen vergleichenden Kontext, betrachtet Gemeinsamkeiten und Unterschiede und beleuchtet auch jenen Sammlungsteil, der nach 1945 in US-amerikanische Museen gelangte.
Bernhard Purin, geb. 1963 in Bregenz, ist Kulturwissenschaftler, baute 1995–2002 die Jüdischen Museen in Schnaittach und Fürth auf. Seit 2003 leitet er das Jüdische Museum München.
ÜBER LEBEN IN EXTREMEN. WAS WAR GESELLSCHAFT IN THERESIENSTADT?
Fürther Lernnacht mit einem Vortrag von Professorin Dr. Anna Hájková
Wie entstehen Zugehörigkeiten, Ethnizität und soziale Machtverhältnisse? Die Historikerin Anna Hájková hat ein Buch über die Inhaftierten in Theresienstadt geschrieben, das uns mehr und anderes über Gesellschaft erzählt, als man vermuten würde. Ca. ein Drittel der jüdischen Bevölkerung wurde im Nationalsozialismus deportiert, viele wurden in das Ghettolager Theresienstadt verschleppt – auch viele Juden und Jüdinnen aus Franken.
Seit 1942 galt das Ghettolager Theresienstadt in der NS-Propaganda als sogenanntes „Altersghetto“, wohin ältere und prominente Juden und Jüdinnen deportiert wurden. Theresienstadt verklärten die Nationalsozialisten auch zu einer angeblichen „jüdischen Mustersiedlung“ und führten sie ausländischen Besuchern vor. Zwischen 1942 und 1943 waren oft mehr als 40.000 Insassen dort untergebracht. Theresienstadt diente den Nationalsozialisten als Gestapo-Gefängnis, als Transitlager und als sogenanntes „Altersghetto“ zur Ermordung von Juden und Jüdinnen.
Anna Hájková ist Associate Professor of Modern Continental European History an der Universität Warwick (Vereinigtes Königreich) und forscht über die Geschichte des Holocaust; ihr jüngstes Buch „The Last Ghetto“ wurde mehrfach ausgezeichnet. Sie arbeitet gegenwärtig an einem Projekt über transgressive Sexualität im Holocaust.