MARY S. ROSENBERG CAFÉ
Die Ruhe des Mary S. Rosenberg Cafés im geschützten Innenhof mit angrenzendem Museumsgarten ist ein wahrer Geheimtipp für Besucher:innen geworden, die dem Trubel des Alltags für eine Weile entfliehen möchten.
Eine besondere jüdische kulinarische Spezialität, die das Café anbietet ist die Fürther Zitronentorte: das Rezept findet sich in alten handgeschriebenen Kochbüchern jüdischer Familien aus Fürth wieder, die das Museum in seinem Archiv aufbewahrt.
Das Mary S. Rosenberg Café wurde nach der Fürther Buchhändlerin Mary S. Rosenberg (1900-1992) benannt. Ab 1933 musste sie den Buchhandel am Fürther Ludwigsbahnhof wegen wachsender Repressalien der Nationalsozialisten von ihrer Privatwohnung aus weiterführen, bis sie 1939 genügend Geld für die Emigration gespart hatte. Mit einem Startkapital von 10 US-Dollar eröffnete sie in New York City ein Antiquariat mit deutschsprachiger Literatur, das schnell prominente Kundschaft wie Thomas Mann oder Albert Einstein gewann.
Alfred Heilbronn Museumsgarten
Alfred Heilbronn Botanik Bahçesi
Der Museumsgarten ist nach dem in Fürth geborenen und aufgewachsenen Botaniker Alfred Heilbronn (1885–1961) benannt. Heilbronn studierte in München Naturwissenschaften und lehrte als Professor für Botanik an der Universität Münster. 1933 flüchtete er nach Istanbul, wo er das Institut für Botanik gründete und einen bedeutenden Botanischen Garten anlegte.
2014 nahm die türkische Regierung den Garten dem Botanischen Institut der Istanbuler Universität weg und übereignete ihn der benachbarten Religionsverwaltung. Nach einer Übergangszeit wurde der Garten ab 2019 geschlossen. Das Schild über dem Eingangstor „Alfred Heilbronn Botanik Bahçesi“ (Alfred Heilbronn Botanischer Garten) wurde bereits entfernt. Ein Teil des Gartens mit dem Blick auf den Goldenen Horn soll mit einem Gebäude für das Religionsinstitut neu bebaut werden.
Das Jüdische Museum Franken in Fürth möchte die Erinnerung an Alfred Heilbronn lebendig halten und benannte seinen Museumsgarten nun nach dem renommierten Botaniker.
Die im Museumsgarten angelegten Pflanzen spiegeln den rituellen Gebrauch von Früchten zu den jüdischen Feiertagen und die jüdische Erfahrung der fränkischen Diaspo- ra wider. Hier wachsen Mandel-, Dattel-, Feigen-, Granatapfel- und ein Etrogbaum, Wein, Hopfen und Kräuter, die schon in der Bibel erwähnt werden – und Pflanzen aus dem Botanischen Garten in Istanbul.