Arnold Dreyblatt
LESEZEICHEN
Jakob Wassermann – Deutscher und Jude
Zum 150. Geburtstag von Jakob Wassermann (1873, Fürth) hat der in Berlin lebende amerikanische Künstler Arnold Dreyblatt eine Installation geschaffen, die Wassermanns autobiografisches Werk in den Mittelpunkt rückt: „Mein Weg als Deutscher und Jude“ (1921).
Dreyblatt hat elf Personen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters eingeladen, aus ausgewählten Abschnitten von Wassermans forensischer Analyse der deutsch-jüdischen Beziehungen zu lesen – das Ergebnis ist eine 55-minütige Dreikanal-Filminstallation. In einem weiteren Raum hat Dreyblatt eine Serie von sechs beleuchteten Lentikulartafeln geschaffen, für die er Fotos Wassermanns ausgewählt hat, die die jüdische Fotografin Grete Kolliner 1920 in
Wien aufgenommen hat, sowie Texte aus „Mein Weg als Deutscher und Jude“. Jede Arbeit enthält mehrere Bild- und Textebenen, die fragmentarisch aus unterschiedlichen Betrachtungspositionen wahrgenommen werden können.
ARNOLD DREYBLATT (* 1953 in New York City) ist ein US-amerikanischer Medienkünstler und Komponist. Seit 1984 lebt er in Berlin, Deutschland. Dreyblatt ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, wo er stellvertretender Direktor der Sektion Bildende Kunst ist. Von 2009 bis 2022 war er Professor für Medienkunst an der Muthesius Kunsthochschule Kiel.
Dreyblatt beschäftigt sich in seiner künstlerischen Praxis mit der Sammlung, Visualisierung und Vokalisierung von historischem Archivmaterial. Darin schwingen größere Themen wie Erinnerung, Geschichte, Bewahrung, Erhalt und Verlust von Kultur mit. Dieser Prozess des Findens und Verlierens, und die Assoziationen, die diese Fragmente verbinden, bilden den Kern seiner Praxis.
Begleitprogramm
Di, 19. September 2023, 19 Uhr
ART TALK – LESEZEICHEN
Künstlergespräch mit Dr. Felicitas Heimann-Jelinek und Arnold Dreyblatt
Neubau des Jüdischen Museums Franken in Fürth (Königstraße 89)
ab dem 23. Mai 2023 zu sehen
Öffnungszeiten: Di-So, 10-17 Uhr
Eintritt: 6€ | 3€ ermäßigt, Kinder bis einschl. 13 Jahren frei