25.10.22 | 19 Uhr | Vortrag im JMF Fürth
ZEITRÄUME – SCHABBAT UND SONNTAG, SCHULKLOPFER UND KIRCHENGLOCKEN
Variable Kontakträume zwischen Fürther Juden und Christen
Vortrag von Franziska Strobel, Katholische Universität Eichstätt
Zeit schafft Räume – bestimmte Zeiten im Alltag der Menschen verändern die Nutzung ihres Lebensraums. Im 17. und 18. Jahrhundert gibt vor allem die Religion den Menschen einen festgefügten Rahmen vor, der Tag, Woche und Jahr gliederte. Diese Strukturierung unterschied Juden und Christen. Während für die einen der Samstag Ruhetag und Sonntag Arbeitstag war, ruhten die anderen sonntags und arbeitete samstags. Ebenso differierten die täglichen Gebetszeiten und Feiertage.
Der Vortrag geht der Frage nach, wie religiöse Praktiken und Traditionen das Zusammenleben der Menschen konkret beeinflussen und in welchem Kontext dies zu Konflikten führte? Waren die religiös getrennten, doch für alle einsehbaren öffentlichen Räume für die Einwohner:innen überhaupt Thema oder fielen diese Unterschiede nur Außenstehenden auf, die in ihrem Alltag nicht mit jüdischem Leben konfrontiert waren? Der Vortrag versucht einen ersten Einblick in die Situation vor Ort an einigen ausgewählten Beispielen.
Franziska Strobel promoviert seit 2018 zum Thema „Kontakte und Konflikte zwischen Juden und Christen im Rahmen lokaler Koexistenz in Fürth – 1648-1792“. Seit Januar 2020 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt „Fraktalität und Dynamiken jüdischer Lebensformen im Süden des Alten Reichs im 17. Und 18. Jahrhundert“.
Ort: JMF Fürth, Königstraße 89 | Neubau
Eintritt: 8€ | 5€ erm.
Anmeldung: besucherservice@juedisches-museum.org